Von A nach B ohne Stillstand: Die ultimative Strategie für deine Software-Migration
Die Modernisierung alter Anwendungen ist ein komplexer und oft risikoreicher Prozess. Häufig versucht man, alle Funktionalitäten aus dem Altsystem in die neue Umgebung zu übertragen. Doch das birgt nicht nur ein erhöhtes Risiko, sondern auch unnötige Komplexität. Ein pragmatischerer Ansatz ist es, die Migration schrittweise durchzuführen, dabei bewusst auf bestimmte Features zu verzichten und das Altsystem parallel weiterlaufen zu lassen, um Risiken zu minimieren.
Parallelbetrieb: Sicherheit durch schrittweise Migration
Ein zentraler Vorteil des schrittweisen Ansatzes bei der Migration ist, dass das Altsystem weiterhin die Verantwortung für Prozesse übernimmt, die noch nicht vollständig in der neuen Umgebung umgesetzt wurden. Anstatt alles auf einmal zu migrieren, was das Risiko von Ausfällen oder Fehlern erheblich erhöht, kann der Parallelbetrieb genutzt werden, um sicherzustellen, dass kritische Prozesse nahtlos weiterlaufen.
Durch diesen Ansatz lassen sich mögliche Probleme in der neuen Anwendung leichter identifizieren und korrigieren, ohne dass der gesamte Betrieb beeinträchtigt wird. Insbesondere bei umfangreichen Anwendungen, die über Jahre gewachsen sind, hilft es, in Stufen zu migrieren und nur die wichtigsten Funktionalitäten zunächst umzusetzen.
Der bewusste Verzicht auf Funktionalität
Ein weiterer zentraler Aspekt dieses Ansatzes ist der bewusste Verzicht auf alte Funktionalitäten, die im laufenden Betrieb möglicherweise gar nicht mehr benötigt werden. Statt sich darauf zu konzentrieren, jede Funktionalität aus dem Altsystem zu migrieren, kann die Gelegenheit genutzt werden, das System zu entschlacken und Funktionen, die nicht mehr benötigt werden, bewusst loszulassen.
Während der Parallelbetrieb sicherstellt, dass keine wichtigen Funktionen verloren gehen, bietet er gleichzeitig die Möglichkeit, schrittweise zu prüfen, ob bestimmte Funktionen überhaupt noch notwendig sind. Wenn sich herausstellt, dass eine Funktion im Altsystem gar nicht mehr genutzt wird, kann sie in der neuen Version komplett weggelassen werden.
Praktische Schritte für eine risikominimierte Migration
Um den Parallelbetrieb effizient zu nutzen, sollten Unternehmen eine klare Strategie entwickeln:
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Funktionalitäten priorisieren: Welche Funktionen sind für den Betrieb unerlässlich und müssen sofort migriert werden? Welche Funktionen können warten, und welche können möglicherweise komplett gestrichen werden?
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Datenmigration schrittweise durchführen: Nicht alle Daten müssen sofort in die neue Umgebung übertragen werden. Es kann sinnvoll sein, nur die aktuell relevanten Daten zu migrieren und historische Daten erst später oder gar nicht zu übernehmen.
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Tests im Parallelbetrieb: Bevor Prozesse vollständig in die neue Anwendung überführt werden, sollten sie im Parallelbetrieb getestet werden. Dabei kann geprüft werden, ob die neue Lösung die Anforderungen erfüllt, während das Altsystem weiterhin die Verantwortung für kritische Funktionen übernimmt.
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Nutzerfeedback einholen: Während des schrittweisen Migrationsprozesses kann das Feedback der Nutzer helfen, besser zu verstehen, welche Funktionalitäten tatsächlich genutzt werden und welche gestrichen werden können.
Vorteile eines schrittweisen Migrationsansatzes
Der kombinierte Ansatz aus bewusster Reduktion von Funktionalität und einem Parallelbetrieb bietet viele Vorteile:
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Risikominimierung: Da das Altsystem weiterhin kritische Prozesse übernimmt, sinkt das Risiko eines vollständigen Systemausfalls bei der Migration.
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Flexibilität: Der schrittweise Prozess erlaubt es, bei Problemen flexibel zu reagieren und Anpassungen vorzunehmen, ohne dass der Betrieb gefährdet wird.
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Fokus auf relevante Funktionen: Durch den bewussten Verzicht auf nicht mehr benötigte Funktionen kann das neue System schlanker und effizienter gestaltet werden.
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Kosten- und Zeitersparnis: Der Parallelbetrieb ermöglicht es, die neue Anwendung schneller bereitzustellen, ohne auf jedes Detail sofort eingehen zu müssen.
Fazit
Die Migration alter Anwendungen muss nicht zwingend ein Risiko darstellen. Durch eine schrittweise Vorgehensweise und den bewussten Verzicht auf veraltete oder nicht mehr genutzte Funktionen lässt sich das Risiko erheblich minimieren. Der Parallelbetrieb bietet die notwendige Sicherheit, um kritische Prozesse weiterhin stabil zu betreiben, während die neue Umgebung in kontrollierten Schritten aufgebaut wird. Dieser pragmatische Ansatz erlaubt es, schneller und effizienter zu migrieren, ohne die Stabilität des laufenden Betriebs zu gefährden.