Wenn User Stories zu Romanen werden
Viele Teams kämpfen mit User Stories, die länger sind als nötig. Manchmal werden sie mit Prosa überfrachtet – in der Hoffnung, dass mehr Text auch mehr Klarheit bedeutet. Doch das Gegenteil ist oft der Fall.
Das Problem mit Prosa
Zu lange Stories führen dazu, dass:
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Entwickler die Texte nicht vollständig lesen
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wichtige Details übersehen werden
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Diskussionen erst im Sprint entstehen, statt schon im Refinement
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die eigentliche Intention der Story im Text untergeht
Warum passiert das?
In vielen Projekten fehlt ein gemeinsames Verständnis, wie „genug Information" in einer Story aussieht. Fachbereiche schreiben zu viel Kontext in die Beschreibung, während Entwickler nur das Nötigste für die Umsetzung suchen. Das Spannungsfeld zwischen vollständiger Dokumentation und praktischer Umsetzbarkeit wird selten bewusst adressiert.
Wie es besser geht
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Klarheit schlägt Länge: Formuliere die Story in maximal 3–5 Sätzen
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Konzentriere dich auf das „Was" und das „Warum" – das „Wie" entsteht in der Umsetzung
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Nutze präzise Akzeptanzkriterien, statt lange Fließtexte
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Vermeide Nebensätze, die Interpretationsspielräume öffnen
Fazit
Mehr Text bedeutet nicht automatisch mehr Klarheit. Gute Stories sind präzise, kurz und verständlich – so, dass Entwickler sie auf den ersten Blick umsetzen können.
Welche Erfahrungen habt ihr mit „Roman-Stories" gemacht? Ich freue mich auf eure Beispiele und Sichtweisen.