Beraten und ignoriert: Wie du mit abgelehnten Ratschlägen umgehst

Es ist eine wiederkehrende Erfahrung in der Beratung: Du gibst einen fundierten, durchdachten Rat – und er wird ignoriert. Nicht, weil er schlecht wäre, sondern weil er aus den verschiedensten Gründen nicht angenommen wird. Das kann frustrierend sein, vor allem wenn du überzeugt bist, dass dein Vorschlag eine echte Verbesserung bringen würde. Doch wer langfristig erfolgreich beraten will, muss lernen, damit umzugehen.

Nicht jeder Rat wird aus denselben Gründen abgelehnt. Manchmal liegt es an psychologischen Faktoren – Menschen haben Angst vor Veränderungen oder wollen nicht zugeben, dass jemand anderes eine bessere Idee hat. In anderen Fällen sind es organisatorische Hürden wie Budgetbeschränkungen, politische Interessen oder schlichtweg andere Prioritäten. Und manchmal wird ein Rat einfach nicht richtig vermittelt oder verstanden.

Anstatt dich darüber zu ärgern, dass dein Rat nicht angenommen wird, hilft es, strategisch damit umzugehen. Die wichtigste Erkenntnis: Nicht jede Ablehnung ist endgültig. Oft braucht es nur Zeit, bis ein Vorschlag akzeptiert wird. Es kann helfen, nachzufragen: „Was spricht aktuell gegen diese Lösung?" oder „Was müsste sich ändern, damit du das in Betracht ziehst?" So bekommst du wertvolle Einblicke in die Entscheidungsprozesse deines Gegenübers.

Flexibilität ist ein weiterer Schlüssel. Wenn dein Vorschlag auf Widerstand stößt, kannst du alternative Ansätze anbieten, die vielleicht besser zur Situation passen. Gleichzeitig lohnt es sich, wichtige Empfehlungen zu dokumentieren. Falls das Problem später erneut auftritt, kannst du zeigen, dass du frühzeitig eine Lösung vorgeschlagen hast – das stärkt deine Position und dein Standing als Berater.

Wichtig ist auch, die eigene Perspektive zu wechseln. Vielleicht gibt es interne Zwänge oder ungeschriebene Regeln, die du nicht kennst. Ein wenig Empathie hilft, die Ablehnung nicht persönlich zu nehmen. Und manchmal muss man einen Rat einfach loslassen. Der Kunde oder Kollege muss selbst Erfahrungen machen, und es bringt nichts, sich an einem abgelehnten Vorschlag festzubeißen.

Am Ende gilt: Beratung ist keine Einbahnstraße. Dein Job ist es, Impulse zu geben, Alternativen aufzuzeigen und zu unterstützen – nicht, andere zu Entscheidungen zu zwingen. Jeder Rat, auch wenn er abgelehnt wird, hinterlässt Spuren. Und oft dauert es nur etwas länger, bis diese Spuren zu Veränderungen führen.


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